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Pfarrkirche Sankt Georg – Außen vor gelassen

Die Pfarrkirche Sankt Georg war lange Zeit Ambergs einzige und erste Pfarrkirche. Dabei war sie noch nicht einmal direkt im Ort, sondern etwas außerhalb. Das ursprüngliche Kirchenschiff verortete man bei Ausgrabungen auch etwas weiter südöstlich. Aufgrund von Wappen- und Siegelfunden entdeckte man die früheren beiden Inkarnationen von Sankt Georg. Die erste Kirche erwähnen Urkunden im Jahre 1094, welche scheinbar im romanischen Stil die Menschen zum Gebet bat. Heute ist die Kirche im gotischen Stil einzuordnen. Sie trägt aber auch deutliche Handschriften aus dem Zeitalter des Barocks. Diese Einflüsse stammen aus dem siebzehnten Jahrhundert.

Erbaut wurde die heutige Pfarrkirche Sankt Georg ab 1359, zunächst unter Baumeister Heinrich Hirsel. Denn die Errichtung der dreischiffigen Basilika mit einschiffigem Chor zog sich in die Länge. Die eigentliche Kirche wurde zwar bereits 1407 vollendet, der Turm jedoch erst zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts. Im siebzehnten Jahrhundert begannen die Jesuiten, welche damals die Kirche besaßen, mit der Barockisierung des Komplexes. Diese wurde unter dem Säkular­orden der Malteser­ritter vollendet, da der Jesuitenorden im letzten Drittel des achtzehnten Jahrhunderts verboten wurde.

Konkurrenzkampf unter Kirchen

Das Privileg, sich Pfarrkirche nennen zu dürfen, ging im Jahr 1629 an die heutige Basilika Sankt Martin über. Gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts errichteten die Jesuiten das gewaltige Kolleg vor der Kirche. Für jede Menge Platz für Ordensbrüder und den Schülern des zugehörigen Gymnasiums war somit gesorgt.

Bei all den Umbauten ging man nur wenig zimperlich vor. Grabplatten, gotische Figurengruppen und andere religöse Kunstwerke wurden schlicht als Baumaterial weiterverwendet. Wem genau diese Frevel zuzuordnen sind, ist nicht genau zu bestimmen.

Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurde die einstige Pfarrkirche Sankt Georg zur Garnisons- und Studienkirche. Im Juli 1923 errichtete man die Pfarrei St. Georg neu und bereichert seitdem so nachhaltig das religiöse Leben der Amberger.