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Altehrwürdiges Gemäuer

Eine romanische Kirche zierte bis ins 14. Jahrhundert die Stelle an der schließlich die Basilika Sankt Martin in den Himmel über Amberg ragt. Heute ziert sie die Südseite des Amberger Marktplatz. Anno 1421 begann der Bau der gotische Hallenkirche. Mehr als 100 Jahre lang dauerte die Errichtung. Die Bauherren, vornehmlich reiche Bürger Ambergs, schufen ein religiöses Monument unter enormen finanziellen Anstrengungen. Augenscheinlich vor allem um sich damit ewige Seligkeit zu erkaufen.

Eine Kirche im Wandel der Zeit

Die St. Martin Kirche entstand als Bauwerk der Gotik, zu einer Zeit als in Italien bereits die Renaissance erblühte. Deshalb spricht man sie in neueren geschichtshistorischen Aufzeichnungen eher diesem Architekturzeitalter zu. Als sich die Stadt Amberg zu Luthers Lehren bekannte, fanden auch in der Kirche protestantische Gottesdienste statt. Die Pfarreirechte erhielt St. Martin 1629. Damit löste sie den bisherigen Primus Sankt Georg ab. Erst die Rekatholisierung der Oberpfalz um 1628 ermöglichte wieder prunkvolleres Interior wie den barocken Hochaltar.

Im spanischen Erbfolgekrieg zu Beginn des 18. Jahrhunderts erlitt die Kirche schwere Beschädigungen, wobei auch die meisten Fenster zerstört wurden. Dieses Unheil nutzte man, um die spätere Basilika zeitgemäß auszustatten. Die Ausgestaltung war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts barocker Natur. Erst die dringend benötigte Restaurierung brachte die heutige neugotische Einrichtung der spätgotischen Kirche.

Besonderheiten der Basilika Sankt Martin in Amberg

Die Einwohner lieben ihre Basilika Sankt Martin in Amberg. Unzählige Umbauten und Erweiterungen konnten nur durch die Spenden der Bürger durchgeführt werden. Aufgrund des Engagements einzelner Pfarrer und Ambergs christlich-katholischer Treue selbst in Zeiten des dritten Reiches erhielt die Kirche im September des Jahres 1980 die päpstliche Erhebung zur Basilika.

Doch auch bauliche Besonderheiten zeichnen die Basilika aus. Die Hallenkirche beeindruckt mit drei gleich hohen Schiffen, überspannt von einem gemeinsamen Satteldach. Die die gesamte Kirche umlaufenden Strebepfeiler in Verbindung mit der Anordnung von Emporen über den Seitenkapellen dienen gar als Vorbild für Kirchen in den Bergbaustädten Sachsens. Erst im Jahr 1720 wird der beinahe 96 Meter hohe Turm fertiggestellt.