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Das Vilstor… unten ohne

Das Vilstor oder zumindest sein Turm stammt wohl aus dem vierzehnten Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung stammt allerdings erst aus dem 14. November des Jahres 1432. Zwei Jahre später folgte der Beschluss, dass ein Torwärter vonnöten sei. Zwischen 1559 und 1576 gab Kurfürst Friedrich III. einen Umbau in Auftrag. Im Stile der Renaissance sollte dieser erfolgen. Dem Turm folgte dabei ein Waffenhof, auch Barbakane genannt. Diesen Zwingervorhof schmückte man mit Wappen aus der Pfalz und der Stadt Amberg. Die Rollen der hölzernen Zugbrücke kann man heute noch bewundern.

Der fatale spanische Erbfolgekrieg

Während des spanischen Erbfolgekriegs im Jahre 1703 wurden große Teile der Amberger Stadtmauer beschädigt. Vom Vilstor bis zum Zeughaus zog der Krieg so einiges in Mitleidenschaft. Auch der Pulverturm und die Mühle, welche gegenüber dem Vilstor standen, wurde beinahe komplett zerstört. Nur einige wenige Ruinen zeugen heute noch von der verheerenden Zerstörung, den 700 Toten und 400 Verletzten. Amberg wurde schließlich von den österreichischen kaiserlichen Truppen besetzt.

Vilstor ohne Vils

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlegte man den Fluss Vils. Dieser floss bis zu diesem Zeitpunkt am Vilstor vorbei. Nur der Name blieb dem Tor. Und als wäre dies nicht schon Strafe genug, fand ab 1934 die Marine-Hitlerjugend im Turm Unterschlupf. Nach dem zweiten Weltkrieg brachte man dort dann Flüchtlinge unter.

Das kleinste Café Europas

Heute hält im Turm dagegen der Frohsinn Einzug. Auf etwas weniger als 9 Quadratmetern findet sich hier das Café Europa und bietet am einzigen Tisch sechs Leuten Platz. Vor dem Café stehen aber immer noch Tische und Stühle, so dass man bei schönem Wetter die lauschige Atmosphäre der Parks genießen kann. Unüblich ist es, dass Gäste ihre Speisen selbst mitbringen dürfen. Doch im Café selbst gibt es keine Küche wegen des Platzmangels. Seinen Durst kann man aber gegen bare Münze stillen. Was will man mehr?

Reigen der Tore

Weitere Tore der Stadtbefestigung Ambergs sind: